Neujahrsschwimmen in Cochem

30 Wagemutige stürzen sich in die eiskalte Mosel

Knapp 30 Wagemutige stehen in ihren Neoprenanzügen am Ernster Moselufer und warten auf den Start des Neujahrsschwimmens der Cochemer Wasserwacht. In diesem Jahr gibt es eine Besonderheit. Auf der Bootszufahrt steht das neue Einsatzfahrzeug der Cochemer Wasserwacht. Es ist das erste Fahrzeug seiner Art in Rheinland-Pfalz. Zur Übergabe sind Landrat Manfred Schnur und Ralf Wahn, Landesleiter der Wasserwacht, vor Ort.

Warum stürzt man sich im Januar bei 4 Grad Wassertemperatur in die Mosel? „Es macht Spaß, die Stimmung ist gut und es ist einfach verrückt“, antwortet Maik Sommer, der zum fünften Mal bei der Veranstaltung mitmacht. Der ehemalige Jugendpfarrer in Cochem war 10 Jahre Mitglied der Wasserwacht und freut sich, alte Bekannte wiederzusehen. Zum ersten Mal dabei ist Thomas Pintscher aus Brauheck. Pintscher hofft auf eine Herausforderung und auf viel Spaß. Während er den Neoprenanzug schließt und die Flossen anlegt, gehen die ersten Teilnehmer bereits rückwärts in die Mosel und lassen sich dann auf dem Rücken treiben. Die Bedingungen sind gut, drei Rettungsboote sind im Einsatz, Teilnehmer sind auch aus Neuss, Idar-Oberstein und Römerberg nach Ernst gekommen, erklärt Matthias Lipp, Ortsvereinsvorsitzender der Wasserwacht Cochem-Stadt. Auch von der Bundesstraße aus achten Einsatzkräfte darauf, dass den Schwimmern nichts passiert, in Cochem gibt es dann eine warme Decke und eine warme Mahlzeit, um die Kälte aus den Körpern zu treiben.
Ralf Wahn verweist darauf, dass es eine katastrophale Nichtschwimmersituation gebe. So könne jeder Dritte nur unsicher oder gar nicht schwimmen. Zudem sei aufgrund des Klimawandels verstärkt mit Hochwassern zu rechnen. Zwei Probleme, um die sich die Wasserwacht kümmert. Daher soll in Rheinland-Pfalz ein Wasserrettungszug aufgebaut werden, erklärt Jutta Michels vom Deutschen Roten Kreuz. Der neue Einsatzwagen ist ein Prototyp, der, zusammen mit der Landesfeuerwehrschule, in Brauheck von Michels geplant und gebaut wurde. So wird zum Beispiel aus der Heckklappe und einer Plane eine beheizte Umkleide für die Taucher der Wasserwacht, zudem können sieben Einsatzkräfte samt Ausrüstung zum Einsatzort fahren, erklärt Jutta Michels. „Wir haben hier etwas Neues und für den Einsatz Wichtiges geschaffen“, betont Landrat Schnur.

Quelle: Rhein-Zeitung Kreis Cochem-Zell vom 13.01.2020 S.17 

 

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